Gleise für Straßenfuhrwerke

Gleise für Straßenfuhrwerke

Gleise für Straßenfuhrwerke wurden in neuerer Zeit in Deutschland von Gravenhorst [1], [3] angewendet, haben aber auch in Chicago [2], in New York-City [9] und andern Orten, also besonders in städtischen Straßen, in Form von kastenförmigen Stahlschienen Verwendung gefunden.

Sie sollen, ähnlich wie die bekannten Quaderstreifen in den italienischen Stadtstraßen, die Bewegungswiderstände der Fuhrwerke vermindern und eine glatte, stoßfreie Fahrt ermöglichen. Aus ersterem Grunde sind sie in steigenden Straßen nicht verwendbar und haben ferner in Steinschlagstraßen den Nachteil, daß die Fahrbahn neben den Schienen sich stark abnutzt und dadurch die Unterhaltung der Straße selbst erschwert wird. Deshalb empfiehlt Gravenhorst das beistehende, zur Hälfte gepflasterte Straßenprofil (s. Fig. 1). Die seither verwendeten Profile haben entweder die Zoreseisenform (s. Fig. 2) oder sind breitbasige Stegschienen (s. Fig. 3). An beiden befinden sich seitliche Führungsrippen zur Führung der Wagenräder, deren geringe Höhe jedoch den Wagen das Verlassen des Gleises jederzeit ermöglicht. In den Straßenkörper werden diese Fuhrwerkschienen in ähnlicher Weise eingebettet wie die Straßenbahnschienen.


Literatur: [1] Laißle, Straßenbau, Kap. 8, Abt. 4, Bd. 1 vom Handbuch der Ingenieurwissensch., Leipzig 1903, S. 344. – [2] Stahlplatten als Straßengleise in Chicago (Universalgleise), Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1897, S. 45. – [3] Gravenhorst, Eisengleise mit[567] wenig vorstehender Rippe in Landstraßen, Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1897, S. 518; Deutsche Bauztg. 1897, S. 143, 151 und 160. – [4] Fuhrwerkschienen in Landstraßen, Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1898, S. 422, 519, 583; 1899, S. 113; Zeitg. des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen 1898, S. 347; Engineering News 1898, II, S. 260; Engineer 1898, I, S. 537; Zentralblatt der Bauverwaltung 1898, S. 495, 508, 568; 1899, S. 470, 531, 598; Iron age 1899, Mai, S. 24. – [5] Steingleise in Landstraßen, Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1899, S. 159. – [6] Gleise in Landstraßen, Zentralblatt der Bauverwaltung 1900, S. 96, 113, 181, 196, 255; Schweiz. Bauztg. 1900, II, S. 20; Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1900, S. 66; 1902, S. 529. – [7] Nessenius, Die Gestaltung der eisernen Gleise auf Landstraßen in der Provinz Hannover, Deutsche Bauztg. 1902, S. 268; Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1902, S. 432. – [8] Ders., Die Herstellung eiserner Straßengleise in Landstraßen, Organ für den Fortschritt des Eisenbahnwesens 1902, S. 151 u. 172; Zeitschr. d. Vereins deutscher Ingen. 1902, S. 1247; Zeitschr. f. Transportwesen und Straßenb. 1902, S. 432; 1903, S. 3, 17, 35 u. 152. – [9] Eine Versuchsstrecke für Fuhrwerkschienen aus Stahl in New York-City, Engineering News 1902, II, S. 477; Génie civil 1903, Bd. 42, S. 221. – [10] Die neuen Straßen mit Eisenspuren in den Vereinigten Staaten, Revue techn. 1903, S. 462; Fuhrwerkgleise und Fuhrwerkschienen, Zentralbl. d. Bauverw. 1904, S. 250; Bauing.-Ztg. 1904, S. 163; Zeitschr. f. Kleinbahnen 1904, S. 178; Organ f. d. Fortschr. d. Eisenbahnw. 1904, S. 174; Gleisstreifen aus Eisen oder Beton, »Beton u. Eisen« 1905, S. 217; Zeitschr. f. Transportw. u. Straßenb. 1906, S. 231; Chausseen mit Schienengleisen, ebend., S. 144; Engineering News 1906, I, S. 461.

L. v. Willmann.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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