Leukobasen

Leukobasen

Leukobasen. – Organische Farbstoffe sind häufig lichtempfindlich und bilden unter Photooxydation die ihnen entsprechenden Farbstoffe zurück (O. Groß 1901). Beimengung von Kollodium erhöht die Lichtempfindlichkeit und gestattet die Herstellung von photographischen Papieren (E. König 1904, D.R.P. der Höchster Farbwerke Nr. 160722, 171671, 175459), die man zur Herstellung von Farbenphotographien mit wenig praktischem Erfolg versuchte. Eder untersuchte derartige Leukobasen photometrisch und spektrographisch und verwendet sie zur Photometrie von sichtbaren Strahlen. Die Lichtempfindlichkeit der Leukobasen von Brillantgrün, [388] Malachitgrün, Kristallviolett, Rhodamin B, 3 B und 6 G, Leukanilin und Leukoblau wird zur Messung der Helligkeit der roten, gelben und grünen Lichtstrahlen benutzt. Sie sind für die komplementäre Farbe entsprechend dem Absorptionsmaximum lichtempfindlich und färben sich in ihrer ursprünglichen roten oder grünen oder dergleichen Farbe. Die mit Kollodium gemischten Leukofarbstoffe übertreffen an Farbenempfindlichkeit weit die bisher in der Photometrie versuchten, mit Farbstoffen sensibilisierten Bromsilber – oder Chlorsilberpapiere. – Außer dieser Lichtempfindlichkeit für langwelliges Licht sind die Leukobasen für Blauviolett und für Ultraviolett bis λ = 3000 und darüber hinaus empfindlich. – Hinter Graukeilphotometern (s.d.) auf Glas ist das Rhodamin 6 G ein vorzügliches Photometerpapier für Grün und Gelbgrün; Leukobrillantgrün besitzt dominierende Empfindlichkeit für rotes und orangefarbiges Licht. Das Leukobrillantgrün reagiert photometrisch ungefähr auf denselben Spektralbezirk, der bei der Chlorophyllbildung in der lebenden Pflanze in Betracht kommt, wodurch dieses Photometerpapier für die Pflanzenphysiologie Beachtung verdient.


Literatur: J.M. Eder, Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch., Wien 1919, S. 508.

J.M. Eder.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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