Bronzefarben

Bronzefarben

Bronzefarben, Staub-, Metallbronzen, feingemahlene Metalle und Metallegierungen in den verschiedensten Färbungen, Feinheiten und Pfeifen.

Früher stellte man Bronzefarben nur aus der Schabine her, indem man solche auf Maschinen. sein verrieb, schüttelte, siebte, trocknete und dann zur Erhöhung des Glanzes mit Fett behandelte. Jetzt werden Bronzefarben direkt aus den Metallen und Metallegierungen (dem Zainmetall) gewonnen, indem solche in einer eisernen Stampfe zu kleinen Abschnitten zerrissen oder geschnitten, diese in hermetisch schließende Kästen gebracht und in letzteren durch Niederfallen vertikaler Stampfen zerschlagen und zu Metallkörnern zermalmt werden. Die grobgemahlenen Metallkörner werden sodann in drei weitere, verschiedenartig, stets verfeinernd arbeitende Stampfen gebracht, in denen sie allmählich in seinen Metallstaub verwandelt werden, den man, in Steigmühlen (rasch rotierende Blechzylinder) bringt, in denen durch eine eigenartige Bewegung ein Aufwirbeln der Bronze bewirkt wird. Innerhalb des bewegten Zylinders befinden sich in verschiedenen Höhelagen kleine Behälter, in die sich der Bronzestaub je nach seiner Schwere, also seiner Feinheit, niedersenkt. Die weniger seinen Bronzefarben gelangen von den Steigmühlen direkt in Poliermühlen, in denen rotierende Bürsten das zerstäubende Pulver an gerippte Blechwandungen quetschen und es polieren. Eine weitere Verfeinerung des Pulvers besteht darin, daß man es, nachdem es die Steigmühlen verlassen hat, mit Gummi arabikum-Lösung vermengt und in Reibmaschinen bringt, wo schwere Granitwalzen über die teigige Masse weggleiten; nach vielstündiger Verreibung bringt man die mit schmutzigem Gummi vermengte' Bronze aus der Maschine in große Blechschüsseln, wäscht sie sorgfältig mit Wasser und trocknet sie in geheizten Kupferkisten. – Die sogenannte natürliche Färbung erfolgt durch die Erzeugung der Anlauffarben, indem man das Pulver in offenen kupfernen Kesseln unter Zugabe von etwas Oel und Essig erhitzt. Die Verschiedenheit der Färbungen wird durch die Höhe der Temperatur bedingt. Ohne Wärme, nur durch die verschiedenen Legierungen werden hergestellt: Rotgold, Bleichgelb, Reichbleichgelb, Reichgold, Reichgrüngold, Grüngold (Goldbronzen) und Naturkupfer (Kupferbronze); Produkte des Färbungsprozesses sind: Zitron, Hochgelb, Orange, Braun, Feuerfarbe, Karmin, Carmoisin, Violett, Lila, Rosa, Grün, Blaugrün, Blau. Eine Färbung des Pulvers auf künstlichem Wege geschieht mit Teerfarbstoffen, und werden diese Sorten, die in allen lebhaften Farben geliefert werden, Patentbronzen genannt. Für die Silberbronzen (Silberkomposition) wird zuerst Blattmetall aus Zinn oder einer Legierung hergestellt, die Schabine (Schawine, Schäbig) gemahlen und dann, wie oben angegeben, weiter verfahren. Aluminiumbronze ist wegen ihres schönen Farbentones und der Beständigkeit sehr geschätzt; Brokat ist eine ziemlich grobe Bronzegattung für Tapeten- und Buntpapierfabrikation, Galanteriewaren und zu Siegellacken, die sich auch polieren läßt und den Effekt einer Blattvergoldung macht. Hochglanzbronzen, Blendbronzen sind durch hohen Glanz ausgezeichnet; fettfreie Bronze ist eine nicht mit Fett polierte Bronze und dient hauptsächlich in der Lithographie. Eisenschwarz ist durch Fällen einer Antimonsalzlösung mit Zink erhaltenes, feinverteiltes Antimon, hauptsächlich für Gipsfiguren benutzt. Safranbronze ist goldgelbes wolframsaures Wolframoxydnatron, Magnetbronze violettes wolframsaures Wolframoxydkali.

Andés.


Das Verfahren zur Herstellung von Bronzepulver hat viele Verbesserungen erfahren.

In der Patentschrift D.R.P. Nr. 127881 [1] ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der das fertige Material während des Stampfvorganges selbsttätig durch Auslaßöffnungen nach auswärts tritt, um ein Anhäufen von Material unter dem Mörser zu verhüten. – Eine Maschine zur Herstellung von Bronzepulver ist von M.J. Fuchs, Connecticut (Vereinigte Staaten von Amerika) angegeben, bei der durch mehrere Transportschnecken das Material selbsttätig nacheinander den Stampfkammern und den Siebtrommeln, dann das fertige Pulver. Sammelkästen, und die groben Teile wieder den Stampfkammern zugeführt werden [2]. Zur Herstellung plättchenförmigen Bronzepulvers verwandelt die Elektrizitätsgesellschaft Gelnhausen (D.R.P. Nr. 94542) das Metall zunächst in seines Pulver und läßt dann die kleinen Staubteilchen durch hochpolierte Walzenpaare[313] gehen, wodurch sie plattgedrückt werden und schönen Glanz erhalten [3]. – Nach einem: Verfahren von Schlink, Nürnberg, wird das Metall zur Erzielung eines leichter zu bearbeitenden Vorproduktes in einen sich drehenden Hohlzylinder strahlenförmig ausgegossen. Das Metall wird eine Strecke mitgenommen und blättert, wenn es erkaltet m, in dünnen Streifen ab [4]. – Nach anderm Verfahren wird auf eine sich schnell drehende Scheibe flüssiges Metall gegossen, das in kleinen Körnern abgeschleudert wird. – Nach D.R.P. Nr. 151969 taucht eine sich schnell drehende Scheibe mit einer kegeligen Spitze in flüssiges Metall. Dieses steigt infolge der Adhäsionskraft an der Spitze empor, wandert an den Rand der Scheibe und wird endlich in seinen Metallstäubchen abgeschleudert [5]. – Da sich beim Stampfen das Pulver leicht erwärmt, so daß es seinen Glanz verliert, so ist es erforderlich, für Lüftung und Kühlung zu sorgen. Eine Lüftungseinrichtung für Bronzestampfwerke ist in der Patentschrift Nr. 128748 beschrieben [6].


Literatur: [1] Zeitschrift für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 1901/02, S. 225. – [2] Ebend. 190001, S. 377. – [3] Ebend. 1897,98, S. 60. – [4] Ebend. 1902/03, S. 368. – [5] Ebend. 1903/04, S. 405. – [6] Ebend. 1901/02, S. 350; Georg Buchner, Die Metallfärbung, Berlin 1901.

Dalchow.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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