Brauerpech

Brauerpech

Brauerpech, zum Auskleiden der Transport- und Lagerfässer des Bieres, verhindert die Festsetzung von Schimmel- und sonstigen die Qualität des Bieres ungünstig beeinflussenden Keimen an den porösen Holzwandungen, weil der Ueberzug eine glatte, leicht mit Wasser zu reinigende Oberfläche, frei von Sprüngen, bildet und den Zutritt der Luft durch die Poren des Holzes von außen abhält.

Ursprünglich wurde nur reines Fichtenpech hierzu verwendet; jetzt' aber dienen dazu auch Mischungen aus Kolophonium und Harzöl mit Farbkörpern (Engelrot, Ocker), die Fichtenpech nur in geringen Mengen, um der Masse den charakteristischen Geruch zu erteilen, enthalten. Gutes Brauerpech soll transparent, nicht zu hart und nicht zu weich sein, einen angenehmen, aromatischen Geruch haben, leicht schmelzen und an den Wänden der Fässer fest haften; durch Erschütterungen, denen die Fässer ausgesetzt sind, darf es sich nicht ablösen, es darf aber auch dem Bier weder Geschmack noch Geruch verleihen, muß sich vielmehr völlig indifferent verhalten. In einigen Gegenden liebt man den Pechgeschmack, und wird dieser dadurch künstlich hervorgerufen, daß man kurz nach vorgenommenem Pichen das Bier in die Fässer einfüllt. Als gänzlich geruch- und geschmackfrei sind die jetzt viel verwendeten sogenannten überhitzten Brauerpeche zu bezeichnen, bei deren Herstellung das Kolophonium einer teilweisen Destillation (Abtreiben des Sauerwassers, der Harzessenz und eines geringen Anteiles Harzöl) unterworfen wird.

Andés.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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