Zahnräderherstellung

Zahnräderherstellung

Zahnräderherstellung. Die Herstellung der Zahnformen kann entweder durch Gießen oder durch Spanabnahme geschehen. Bei den durch Spanabnahme gebildeten Zahnformen wird bei gießbaren Metallen bisweilen die Zahnform annähernd vorgebildet.

a) Gegossene Zahnräder. Zur Herstellung der Form (s. Eisengießerei) verwendet man bei kleineren Rädern ganze Modelle und bei Massenfabrikation Formmaschinen mit Durchzugsplatte. Das Modell wird nach dem Aufstampfen des Formmaterials durch eine den Zahnumrissen entsprechend ausgeschnittene (Durchzugs-) Platte mittels einer mechanischen Vorrichtung hindurchgezogen; da das Formmaterial sich hierbei auf die Durchziehplatte aufstützt, so kann es nicht zwischen den Zähnen des Modells hängen bleiben, die Form wird also beim Ausziehen des Modells nicht beschädigt. – Für mittelgroße und sehr große Zahnräder benutzt man wegen der großen Kosten und der Ungenauigkeit der Modelle nur ein aus einem oder mehreren Zähnen bestehendes Segment in Verbindung mit einer Räderformmaschine nach Fig. 1 und 2. Das Zahnsegment befindet sich an einem senkrecht verschiebbaren Schlitten, dessen Führung an einem Ausleger angebracht ist. Ist die Form eines Zahns mittels des Zahnsegmentmodells hergestellt, so wird dieser aus der Form herausgehoben und bei Rädern von kleinerem Durchmesser hierauf der Formkasten um eine Teilung weitergedreht, zu welchem Zwecke der Karten auf einem Drehtisch aufruht; bei Rädern von größerem Durchmesser wird das Modell um die Teilung weitergedreht. Bei der Maschine Fig. 2 ist zu diesem Zwecke auf einer Säule eine drehbare Führung angeordnet, an welcher der wagerecht verschiebbare Auslegerarm auf verschiedene Raddurchmesser eingestellt werden kann [3].

b) Geschnittene Zahnräder. Als Arbeitsverfahren kommen das Fräsen (s.d.) und das Hobeln (s.d.) zur Anwendung. Man kann die Zahnlücken auf folgende Arten erzeugen: α) durch Werkzeuge, deren Schnittkanten direkt der Zahnlücke entsprechen; β) durch Führung eines Schneidestahls nach einer der Zahnform entsprechenden Schablone (Kopierverfahren); γ) durch ein Werkzeug, welches in geeigneter Weise die Abwälzbewegung des zu bearbeitenden Rades mit einem erzeugenden Rade nachbildet (Wälzverfahren).


Literatur: [1] Fischer, Die Werkzeugmaschinen, 1. Bd., 2. Aufl., Berlin 1905. – [2] Jurthe und Mietschke, Handbuch der Fräserei, 2. Aufl., Frankfurt 1903. – [3] Benjamin, Moderne amerikanische Werkzeugmaschinen, Leipzig 1908. – [4] The Fellows Gear Shaper Comp., Springfield, Vermont.


Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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