Massentransport [2]

Massentransport [2]

Massentransport (Bd. 6, S. 322) kann als derjenige (größere) Teil des Gesamttransportwesens bezeichnet werden, der nicht von den sogenannten Kleinhebezeugen und Schwerlastkranen (für Stückgüter) umfaßt wird. Zu den Ferntransportmitteln bezw. Zwischenfördermitteln für weitere Entfernungen gehören von den Landtransportmitteln außer den bodenständigen (Eisenbahn-) betriebsmitteln die Schwebebahnen (Seil- bezw. Hängebahnen).

Zu den Nahtransportmitteln rechnet man außer den Lasthebemaschinen die Förderzeuge für Sammelkörper (Massengüter), d.h. Massentransportmittel für stückige, körnige und mehlfeine Güter (meist Schüttstoffe) [1]. Bei diesem jüngsten Sonderzweig des neuzeitlichen Verkehrswesens handelt es sich um ein Fachgebiet, das sich in den letzten zwei Jahrzehnten ganz gewaltig entwickelt hat. – Als es sich darum handelte, das Gebiet zu unterteilen, um es den Interessenten (Fabrikanten und Verbrauchern, wie Großindustriellen, Reedern, Großkaufleuten, Baugewerken, Behörden) verständlich zu machen, lag es nahe, nach Förderrichtungen zu trennen, ein Vorgang, den der Verfasser mehrfach [1] durchgeführt hat. Durch Dipl.-Ingenieur v. Hanffstengel [2] ist eine namentlich für ein Lehrbuch gut geeignete Einteilung in »Förderer mit und ohne Zugmittel« eingeführt und von Aumund [3] ist eine Gruppierung besonders der stetigen oder »Dauerförderer« erfolgt, die durch ihre Rücksichtnahme auf die Art der Fortbewegung und die Eigenschaften des Fördergutes (Schüttgewicht, Reibungsverhältnisse u.s.w.) hauptsächlich geeignet erscheint zur Formelbildung für die Berechnung der Abmessungen, Leistungen, Beschaffungs- und Betriebskosten, d.h. also vor allem von Wert ist für den in den Fabriken tätigen, entwerfenden Ingenieur, für die Erbauer von Förderungsmaschinen. Durch diese von verschiedenen Gesichtspunkten ausgehende, sich vorzüglich ergänzende Behandlung ist Zweifellos die schnelle und gesunde Entwicklung des Gebietes und das[521] hervorragende Interesse an den neuzeitlichen, wirtschaftlich arbeitenden Förderanlagen mit bedingt worden. Ganz besonders geht in der Massentransportindustrie das Bestreben dahin, die Muskelkraft möglichst auszuschalten, vornehmlich an den Orten, wo auch hygienische und soziale Rücksichten die gleichen Forderungen stellen.

Im übrigen vgl. die in Bd. 6, S. 322 ff., verzeichneten Stichwörter, sowie Hubräder (S. 377), Rollenförderer, Wurfförderer und [4].


Literatur: [1] Buhle, Massentransport (Stuttgart, März 1908), S. 1 und S. 374 ff.; ders., Hütte, 19. bis 22. Aufl.; Ders., Abschnitt »Nahtransport« im Osthoff-Scheck, 6. u. 7. Aufl.; Mitarbeit am Bd. VII (Hebemaschinen und Transportvorrichtungen) der Illustr. Techn. Wörterbücher (J.T. W.); Ders., Taschenbuch für Eisenhüttenleute (Transportmittel), 1. u. 2. Aufl. – [2] v. Hanffstengel, Die Förderung von Massengütern, I. Bd. (Berlin [Mai] 1908), II. Bd. (1909); (I. Bd. 2. Aufl. 1913); vgl. auch Buhle, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1914, S. 190; v. Hanffstengel, ebend. 1913, S. 445; Ders., Heft 145 der »Forschungsarbeiten« (Kraftverbrauch von Fördermitteln [Versuche]). – [3] Aumund, Zeitsch, d. Ver. deutsch. Ing. 1911, S. 338 ff. – [4]. Michenfelder, Kran- und Transportanlagen (Berlin 1912); Demag, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1912, S. 871 ff.; vgl. ebend. 1911, S. 785; Transact. of the American Soc. of Civil Eng. 1910 (Sept.), Vol. 68; Landsberg, Bemessung von Anlagen zur Förderung, Speicherung und Abgabe von Stoffen, Elektr. Kraftbetriebe 1913, S. 259 ff.; Die technischen Einrichtungen im Postverkehr (Sonderabzug der Verkehrstechn. Woche [Berlin 1912]); vgl. ebend. 1913, S. 173 (Die techn. Einrichtungen des Briefverkehrs); ebend., S. 353 ff. (Froitzheim, Massengütertransporte); Niedner, Die Straßenreinigung in den deutschen Städten (Leipzig 1911); Dörr, Hausmüll und Straßenkehricht (Leipzig 1912) [viele Quellen]; Lührmann, Stahl und Eisen 1900, S. 564; Aumund, ebend. S. 825; v. Littrow, Zeitschr. d. österr. Arch.- u. Ing.-Ver. 1912, S. 81.

M. Buhle.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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