Kostenanschläge

Kostenanschläge

Kostenanschläge. Im Schiffbau werden die Voranschläge getrennt nach Schiffskörper, Maschinenanlage, Panzerung, Geschütz- und Torpedoarmierung, Inventar und Ausrüstung, Erprobungen u.s.w. aufgeteilt, und werden für größere Schiffe die Hilfsmaschinen nebst Zubehör meist getrennt veranschlagt.

Für den Voranschlag des Schiffskörpers dient gewöhnlich das Eigengewicht desselben als Grundlage, bei Handelsschiffen; wird der Preis desselben auch nach dem Bruttoregistertonnengehalt und bei Frachtdampfern meist nach der Ladefähigkeit bemessen. Die Kosten für die Maschinenanlage werden entweder nach dem Eigengewicht oder nach der indizierten Pferdestärke, die für die Ausrüstung nach dem Deplacement des vollausgerüsteten Schiffes oder nach dem Bruttotonnengehalt berechnet. Die überschläglichen Baukosten für Kriegs- und Handelsschiffe pro Tonne des Konstruktionsdeplacements, sowie die Kosten für den Schiffskörper einschließlich Ausbau und Ausstattung, für die Maschinenanlage einschließlich Maschineninventar und Hilfsmaschinen, für den Vertikalpanzer, für die Geschütz- und Torpedoarmierung ergibt sich aus nachstehender Zusammenstellung. [1]–[3].


Kostenanschläge

Für die einzelnen Kriegsschiffstypen verteilen sich die Kosten auf die einzelnen Anschlagssummen in Prozenten wie folgt:


Kostenanschläge

Die speziellen Kostenanschläge werden nach den endgültigen Konstruktionsentwürfen aufgestellt, und zwar vornehmlich für den Bau von Kriegsschiffen sowie erstklassigen Handelsschiffen wie transatlantischen Schnelldampfern und Spezialschiffen. Die Kosten für den Schiffskörper und die Maschinenanlage werden nach bestimmten Gruppen gegliedert und in Material, Arbeitslohn und Betriebskosten (meist in Prozentsätzen des Lohnes) zerlegt. Für den Schiffskörper der Kriegsschiffe kommen 66 Einzelgruppen in Frage [2], ferner die Tischler- und Malerarbeiten.[449] Die Hauptgruppen der Maschinenanlage zerfallen in Hauptdampfkessel, Hauptmaschinen, Rohrleitungen für Hauptmaschinen und Hauptkessel, Boden- und Auswurfventile, Schraubenwellen, Propeller, Pumpen, Speisewasser, Erzeuger und Reiniger, Flurplatten und Niedergänge, Ventilationsmaschinen für Maschinenbetrieb, Kohlen- und Aschetransport, Zubehör und Inventar. Die Kosten der Hilfsmaschinen werden einzeln berechnet, ebenso die Kosten der Ausrüstung und des Inventars [2]. Die Vorproben und Probefahrten werden je nach den Lieferungsbedingungen besonders veranschlagt, auch kommen für die Privatwerften Prämien für Feuer-, Stapellaufs- und Seeversicherung sowie der veranschlagte Gewinn hinzu. Die Preise für Panzerung, Geschütz- und Torpedoarmierung ergeben sich aus den Offerten der Spezialfabriken.


Literatur: [1] Neudeck, Leitfaden für den Unterricht im Schiffbau, Berlin 1902. – [2] Herner, Das Veranschlagen von Schiffen, Hannover 1906. – [3] E. Krieger, Das Kriegsschiff, Leipzig 1913.

T. Schwarz.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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