Knochenmehl

Knochenmehl

Knochenmehl wird als Düngemittel aus Knochen dargestellt, indem letzteren durch Dämpfen ihre zähe Beschaffenheit genommen wird.

Hierdurch werden sie mürbe und zerbrechlich. Das Dämpfen geschieht unter 1–21/2 Atmosphären Druck, 2–3 Stunden lang, und man erkennt die Beendigung des Prozesses daran, daß selbst die stärksten Knochen beim Aufschlagen zerbrechen. Als Nebenprodukt beim Dämpfen der Knochen wird Leim gewonnen, welcher sich im Dampfwasser zu einer Harken Brühe aufgelöst hat. Nach dem Dämpfen werden die Knochen im Sommer in der Sonne, im Winter in Trockenstuben oder auch mittels der sogenannten Fermentationsmethode getrocknet. Die letztere besteht darin, daß man die gedämpften Knochen übereinander schichtet, wobei sie sich zersetzen und so viel Wärme entwickeln, daß das in ihnen enthaltene Wasser durch dieselbe verdunstet wird. Dieser Prozeß wird in einem geschlossenen Räume vorgenommen, der mit gutziehenden Abzugsröhren oder sonstigen Ventilationsvorrichtungen versehen ist, welche die entstandenen Wasserdämpfe abführen, wodurch die Knochen nach einigen Wochen vollständig trocken werden. Diese Methode hat indes bedeutende Verluste an kohlensauerm Ammoniak zur Folge, welches mit den Wasserdämpfen entführt wird. Die so gedämpften und nunmehr getrockneten Knochen werden in Stampfwerken weiter zerkleinert und dann in Kollergängen und schließlich in Knochenmühlen, welche wie die gewöhnlichen Getreidemühlen konstruiert sind, zu seinem Mehl vermählen. – Die Ausbeute an Knochenmehl hängt von dem sorgfältigen Trocknen des Rohmaterials ab und beträgt je nach dem Feuchtigkeitsgehalt desselben 50–95%.

Weitz.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Knochenmehl — Knochenmehl, ein durch Zerkleinerung von Knochen hergestelltes Dungmittel. Die durch Auslesen von fremden Beimengungen, besonders Nägeln, befreiten Knochen werden auf Knochenbrechern zwischen Walzen, deren Oberfläche mit scharfen stählernen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knochenmehl — Knochenmehl, zerkleinerte, aufgelöste od. gedämpfte Thierknochen. Es enthält alle die Substanzen, welche den Thieren als gutes Nahrungsmittel dienen u. dem Boden die durch die Körnerernten entzogenen mineralischen Stoffe wieder ersetzen. Als… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Knochenmehl — Knochenmehl, auf Knochenmühlen gekörnte oder zu Pulver gemahlene rohe oder vorher gedämpfte Tierknochen, vorzügliches Düngemittel, oft unter Zusatz von verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure, wodurch Superphosphat erhalten wird. – Vgl.… …   Kleines Konversations-Lexikon

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  • Knochenmehl — Eine Tonne Knochenmehl aus Deutschland erspart zehn Tonnen Getreide aus Deutschland. Die Einführung des Gipses und der Kartoffel, welche der grössern und völligen Ausnutzung des Bodens, d.i. dem Raubbau dienen, liess den deutschen Landmann viele… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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  • Düngemittel [2] — Düngemittel. Durch die Anwendung der Düngemittel soll die physikalische Beschaffenheit des Bodens beeinflußt, sodann der Boden mit den für die Ernährung der Pflanzen nötigen Nährstoffen versorgt werden. Erstere Wirkung wird hauptsächlich durch… …   Lexikon der gesamten Technik

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