Indikator [3]

Indikator [3]

Indikator. Folgende Neuerungen sind besonders beachtenswert:

1. Um einen möglichst reibungslosen Gang des Indikatorkolbens zu erreichen, bedient sich die Firma Dreyer, Rosenkranz & Droop, Hannover, neuerdings eines doppeltgeführten Lamellenkolbens K (Fig. 1). Derselbe ist in dem auswechselbaren Zylindereinsatz D oben im Deckel L und unten bei F geführt und schaltet die ältere Führung durch den Kolben selbst aus. Dieselbe Firma wendet als Neuerung den Momentverschluß des Indikatorzylinders an (Fig. 2). Um das bisher übliche, besonders im heißen Zustand lästige Abschrauben des[383] Deckels, um den Kolben während des Betriebes herausziehen zu können, zu vermeiden, wird der Griff H in die punktiert gezeichnete Lage H1 gedreht, wodurch der Verschluß gelöst und der Deckel samt dem Kolben leicht und rasch herausgezogen werden kann. Der Verschluß, d.h. die Rückdrehung des Hebels, erfolgt selbsttätig durch die Sender x.

Für fortlaufende, geschlossene Diagramme dient eine besondere Papiertrommel derselben Firma (Fig. 3 und 3a). a ist die Vorratspapiertrommel, von hier geht der Papierstreifen, wie punktiert angedeutet, über die Leitrolle 2 und unter die Spannrolle 1 um den Trommelumfang und wird um die Leitrolle 3 in den Schlitz Z der Aufwickelwalze b geführt, um die er sich bei Drehung derselben aufwickelt. Um die nötige Spannung des Papierbandes zu erhalten, ist die federnde Spannrolle 1 angeordnet, die an dem Hebelarm A befestigt ist und bei D ihren Drehpunkt hat. Während des Einbringens des Papiers wird dieselbe etwas abgefedert, indem man den vorstehenden kleinen Griff 1 zur Seite drückt. Der Vorschub des Papierstreifens erfolgt bei jeder Rückdrehung der Trommel.

Um unter Berücksichtigung jedes überhaupt entwickelten Diagramms sowohl die mittlere indizierte Leistung von Kolbenmaschinen als auch den mittleren Kolbendruck zu bestimmen, verwendet man den integrierenden Indikator von Böttcher (D.R.P. Nr. 212628) der Maihak-A.-G., Hamburg. Während beim gewöhnlichen Indizieren nur alle 5–10 Minuten Diagramme genommen werden, und damit nur jeder 500. bis 1000. Arbeitsprozeß zur Ermittlung der Maschinenleistung herangezogen wird, welche Methode namentlich bei Maschinen mit nur einigermaßen wechselnder Belastung, also auch wechselnder Leistung völlig unzureichend ist, wird hierbei jedes Diagramm bezw. jede Arbeitsleistung im Zylinder berücksichtigt. Dieser Leistungszähler, Fig. 4 und 5, ist in Verbindung mit einem Maihak-Crosby-Indikator gebaut und wird von einer Säule a getragen. Vom Kolbengestänge p des Indikators aus wird mittels eines Winkelhebels c die in einem Rahmen d gelagerte Zählrolle e auf der oberen Stirnfläche der Indikatortrommel radial zu dieser verschoben. Durch eine Adhäsionsfeder f wird die Rolle mit einem durch lange Versuche genau ermittelten, bestimmten Adhäsionsdruck gegen die Lauffläche gedrückt. Die Achse der Rolle e trägt eine Schnecke, durch welche die Drehbewegung derselben auf ein einfaches Stirnräderzählwerk übertragen wird; das Zählwerk ermöglicht Beobachtungen über längere Versuchszeiten. Der abgewickelte Umfangsbogen der Zählrolle ist dem mittleren indizierten Druck direkt proportional und damit auch ohne weiteres der mittleren indizierten Leistung. Um die Spannung in den Zylindern von Explosionsmotoren zu messen und zu, registrieren, wendet die Firma Schäffer & Buddenberg in Magdeburg-Buckau den in Fig. 6 abgebildeten Indikator an. Mit demselben lassen sich Diagramme nach Fig. 7 aufnehmen, aus welchen nicht nur die Anzahl und Stärke der Explosionen, sondern auch deren Reihenfolge zu erkennen ist, woraus sich die Regelmäßigkeit der Motorarbeit beurteilen läßt. Um derartige Registrierungen mit einem gewöhnlichen [384] Indikator vornehmen zu können, wird an das Indikatorgehäuse ein Träger B mit einer Trommel T von 100 mm Durchmesser angebracht, die durch ein Uhrwerk so gedreht wird, daß z.B. die Trommel während 2 Minuten eine Umdrehung macht. In Fig. 7 bedeuten die kurzen Striche die Kompressions – Enddrücke, die meistens konstant sind, die langen Striche die Explosionsanfangsdrücke. Sollen, wie es öfters nötig ist, Maschinen indiziert werden, bei denen, der ungünstigen Lage wegen, die Aufnahme der Diagramme besondere Schwierigkeiten bereitet, wie es z.B. beim Indizieren von Lokomotiven während der Fahrt vom Führerstand aus der Fall ist, oder sind bei Einzylindermaschinen gleichzeitig Diagramme an beiden Kolbenseiten aufzunehmen, bei Mehrzylindermaschinen alle Zylinder gleichzeitig zu indizieren oder ist endlich zu einer genau bestimmten Zeit eine beobachtete Unregelmäßigkeit im Gange der Maschine durch ein Diagramm festzustellen, so wendet man neuerdings Indikatoren mit elektro-magnetischer Schreibzeugeinrückung an. Sollen auch gleichzeitig fortlaufende Diagramme aufgenommen werden, so kann man auch dies mit einer elektromagnetischen Hilfsvorrichtung ausführen. Einen derartig ausgerüsteten Indikator von Schäffer & Buddenberg, speziell zum Indizieren von Lokomotiven, zeigt Fig. 8. Die elektrische Schreibzeugeinrückung besteht aus dem Elektromagneten E, welcher mittels des Trägers T an das Indikatorgehäuse angeschraubt wird und beim Kontaktgeben den Flügel F anzieht, wodurch das mit diesem verbundene Schreibzeug mit Stift S an die Schreibtrommel A gedrückt wird. Um die Trommel zur Aufnahme fortlaufender Diagramme in Tätigkeit zu setzen, ist am Indikatorhauptkörper ein Träger T1 und der Elektromagnet E1 angebracht. Beim Kontaktgeben rückt der Hebel F1 eine auf der Trommel befindliche Sperrklinke aus, worauf das Papier durch das Uhrwerk abgewickelt wird. Der obere, den Magnet tragende Teil des Trägers T1 ist umklappbar eingerichtet, um das Einsetzen der Papierrollen in die Trommel möglich zu machen.


Literatur: Die Inhaltsverzeichnisse der Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1904–1913, Artikel Indikator.

v. Ihering.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 2a., Fig. 3., Fig. 3a.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 2a., Fig. 3., Fig. 3a.
Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 8.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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