Helling

Helling

Helling oder Helgen, der Bauplatz eines Schiffes; derselbe besteht aus einer gegen die Wasserkante geneigten Ebene, deren Fundament durch Pfahlroste oder Betonklötze hergestellt wird (s. Dock). Man unterscheidet zwischen Helling, welche den eigentlichen Bauplatz bildet und den Landstapel aufnimmt, und Vorhelling, auf welcher der zum Stapellauf (s.d.) erforderliche Seestapel sich[38] aufsetzt. Ferner spricht man von Längs- und Querhelling, je nachdem die Schiffe winkelrecht zur Wasserkante oder parallel derselben auf Stapel gesetzt werden.

Die Neigung der Längshelling richtet sich nach der Größe und dem Gewicht der zu erbauenden Schiffe; sie beträgt für kleine Schiffe 1 : 12 bis 1 : 14, für mittelgroße Schiffe 1 : 15 bis 1 : 18 und für große Schiffe 1 : 20 bis 1 : 24. Die Vorhelling erhält meist eine größere Neigung (s. Dock). Land- und Seestapel müssen in einer Kurve ineinander übergehen, auch baut man bisweilen den ganzen Stapel in einer Kurve – Kreisstapel. Die Höhe der Stapelklötze richtet sich nach der Neigung der Ablaufsbahn (s. Stapellauf). Ist α die Neigung der Helling, β diejenige der Ablaufsbahn und die Länge der Helling vom obersten Stapelklotz bis zum Ende des Seestapels L, so muß die Höhe des Stapelklotzes am Kopf der Helling sein: H = L tg α). Die Richtung der Helling ist für Holzschiffe möglichst von Nord nach Süd zu legen, desgleichen für stählerne Schiffe, doch muß dann die Wasserfront nach Norden gerichtet sein. Bei Schiffswerften an Flußläufen sind die Hellinge meist in schräger Richtung zur Wasserkante angeordnet, um im Wasser größeren Spielraum für den Ablauf zu erhalten. Die Querhelling wird bei schmalen Flußläufen und im besonderen auch für Schiffe von großer Länge und leichter Bauart erforderlich; die Neigung derselben beträgt 1 : 5 bis 1 : 8. Die Höhe der Stapelklötze ist von der Ablaufsbahn unabhängig.


Literatur: [1] Johows Hilfsbuch für den Schiffbau, Berlin 1902. – [2] Hauser, Cours de construction navale, Paris 1886. – [3] Laroche, Les ports maritimes, Paris 1894.

T. Schwarz.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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