Grubenausbau [3]

Grubenausbau [3]

Grubenausbau , wasserdichter, wird namentlich in Schächten angewendet, um beim Bergbaubetriebe im geschichteten Gebirge das Wasser der hangenden Schichten fernzuhalten (vgl. a. Schachtabteufen).

Jeder derartige Grubenausbau muß in seinen Teilen wasserdicht zusammenschließen und außerdem an ganzes Gestein ebenfalls wasserdicht angeschlossen werden. Die letztere Bedingung wird erfüllt, indem man auf eine wagerecht hergestellte Gesteinsfläche am Schachtumfange einen starken Schachtkranz (Keilkranz) aus Gußeisen oder Eichenholz verlegt, den Raum bis an das Gestein mit trockenem Moos und weichen Brettern ausfüllt und sodann zwischen diese und den Keilkranz Reihen von Holzkeilen eintreibt, zunächst weiche, dann harte Breitkeile und zuletzt spitze, harte Keile, für jeden derselben wird mit einem entsprechenden Eisen Platz geschaffen. Die Spitzkeile heißen auch »picots« und die ganze Arbeit des Verteilens daher picotieren oder Picotage. – Der wasserdichte Ausbau selbst wird entweder in gut zusammengearbeiteten, möglichst trockenen Hölzern ausgeführt; dabei werden die Fugen durch Verkeilen gedichtet oder man wendet Eisenausbau in Ringen oder Ringsegmenten (Tubbings) an, die mittels Verschraubung verbunden und durch Bleieinlagen gedichtet werden, oder endlich man mauert in guten Ziegeln und Zement, welcher mit etwas Kalk angemacht ist. Während der Ausführung des Ausbaues muß man dem Wasser oberhalb des Keilkranzes durch belassene Oeffnungen den Abfluß in den Schacht gestatten und es ist für geeignete Wasserhebung zu sorgen. Der Raum zwischen dem Ausbau und dem Gestein wird unter Aussparung von Wasserkanälen mittels Beton tunlichst ausgefüllt. Ist das andre Ende des wasserdichten Ausbaues ebenfalls an ganzes Gestein mittels Keilkranz angeschlossen oder bis über den Grundwasserspiegel aufgeführt – und hat die etwa verwendete Mauerung genügend abgebunden –, so verschließt man die Abflußöffnungen, und der Ausbau soll dann wasserdicht sein. Mauerung läßt gewöhnlich zunächst etwas Wasser durch, versintert jedoch allmählich dadurch, daß der Kalk die Poren verschließt.


Literatur: Vgl. die unter Bergbaukunde genannten allgemeinen Lehrbücher.

Treptow.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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